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Wie erkenne ich, dass es meinem Bergpapagei nicht gut geht?
Zunächst einmal muss man sich stets vor Augen halten, dass sämtliche Agaporniden-Arten möglichst lange versuchen, ihr Leiden geheim zu halten. Dies ist im Schwarmverhalten zu begründen: Ein kranker Agapornide hält den Schwarm auf und wird daher oftmals abgesondert. Da er aber nur innerhalb des Schwarmes sicher ist, wird er alles dafür tun, um seine Krankheit zu verbergen.
Umso schwerer fällt es dem Taranta-Halter ein Unwohlsein der Tiere zu erkennen. Oder ob sie Schmerzen haben, müder sind als sonst und ob wirklich ein Problem vorliegt.
Allgemein sei gesagt: Vorsicht ist besser als Nachsicht!
Es gibt einige häufiger vorkommende Krankheiten, Verletzungen und andere "Wehwehchen", die einem im Verlauf einer Papageien-Haltung begegnen können.
Erkennen
Am eindeutigsten ist dein Agapornide krank, wenn du folgendes beobachten kannst:
- auffällig oft aufgeplustert
- wirkt lethargisch
- wirkt müde und schlaff (schläft häufiger als sonst)
- frisst nicht viel
- frisst übermäßig viel
- schont ein Körperteil (z.B. hält ständig ein Beinchen hoch)
- lässt einen oder beide Flügel hängen
- hockt vermehrt auf dem Boden
- hat plötzlich keine Angst mehr vor mir
- ist weniger aktiv
- sitzt abseits vom Schwarm
- hat Ausflüsse (Nase, Schnabel, Augen, Kloake)
- ersichtliche Wunden
- sichtbare Hautreizungen
- Schwellungen und/oder Beulen
- kann nicht mehr fliegen
- wirkt unsicher (Gleichgewichtsstörungen?)
- rupft sich plötzlich das Gefieder
- dicker Popo (Eierpopo) - länger als 2 Tage ohne Eiablage
Es bedarf schon der regelmäßigen Beobachtung, um solche oder ähnliche Verhaltensänderungen seines Vogels zu erkennen und richtig einzuschätzen. Rupft unsere Henne sich mal wieder das Gefieder, hat das nichts mit einer Krankheit zu tun, sondern mit einer schlechten Angewohnheit.
Sollte sie jedoch einmal stillschweigend und aufgeplustert herumsitzen und nicht oder nur langsam reagieren, wenn sich einer von uns mit der Hand nähert, ist Eile und ein sofortiger Tierarztbesuch bei einem vogelkundigen (vk) Tierarzt angesagt!
Bei einem kranken Vogel kann jede Minute wichtig sein, um sein Überleben zu sichern!
Vorbereiten und Transport
Du solltest schon frühzeitig beginnen, deine Tiere auf einen eventuellen Transport, Medikamentengabe und Vorsorgemaßnahmen vorzubereiten. Dies trifft sicherlich nicht auf versierte Züchter zu, deren Tiere ohnehin nicht zutraulich sind und besser mit dem Kescher eingefangen werden, wenn diese krank sein sollten.
Für den privaten Halter empfiehlt es sich jedoch, regelmäßig kleine Übungen mit den Piepsern zu absolvieren. Einige Halter von Psittacidaen schwören auf das sog. Klicker-Training, welches auf einer durch Klickergeräusche hervorgerufene Konditionierung beruht, die allein durch positive Bestärkung funktioniert.
Natürlich haben sich auch einfaches Locken mit begehrten Futtermitteln (wie zum Beispiel Feigen, Wacholderbeeren, Apfel, Kardisaat, Kolbenhirse) bewährt. Zuerst sollte der Vogel soweit zutraulich werden, dass er Futter aus der Hand nimmt und später auch auf einen kleinen Stock steigt, den man ihm vorhält. Im nächsten Schritt trägt man ihn auf diesem Stock ein paar Schritte im Zimmer herum (ich gehe davon aus, dass jedem Vogel in einer Wohnung auch Freiflug gewährt wird). Klappt dies so gut, dass er nicht mehr wegfliegt, selbst wenn man einige Schritte geht, kann man versuchen ihn in oder auf einen Transportkäfig zu setzen.
Der Transportkäfig sollte ohnehin für mehrere Wochen hin und wieder mal im Zimmer stehen, damit die Vögel keine Angst davor haben! Ist dann noch ein Stückchen Kolbenhirse drin, hat der Taranta einen neuen Lieblingsplatz gefunden 
Immer wieder muss der Vogel für sein geduldiges Verhalten gelobt und belohnt werden. Bleibt er auf dem Stöckchen sitzen, erhält er ein Stückchen Apfel oder Hirsekolben. Sitzt er im Transportkäfig, bekommt er gleich nochmal eine Leckerei.
Während des Transportes zum Arzt muss unbedingt darauf geachtet werden, dass es im Sommer nicht zu heiß (evtl. Kühlkissen neben die Transportbox legen) und im Winter nicht zu kalt wird (Handtuch über die Transportbox, evtl. Wärmekissen daneben legen, Heizung im Auto anstellen). Außerdem sollte ein Stückchen Apfel oder Traube und bei längeren Fahrten auch ein kleines Stück Kolbenhirse darin liegen.
In der Tierarztpraxis solltest du auf keinen Fall andere Tierhalter in die Nähe deines kranken Bergpapageien lassen! Auch kein Futter oder gar Wasser, welches oft aus der Hilfsbereitschaft der Leute heraus von Krankenkäfig zu Krankenkäfig gereicht wird, musst du ablehnen. Hier lauern Bakterien und Viren, welche sich auf deinen ohnehin geschwächten Vogel übertragen und so zu einer Verschlechterung des Zustandes bishin zu dessen Tod führen können.
Die Transportbox sollte möglichst klein und leicht zugänglich sein, so dass der Tierarzt mit einem Handgriff den Vogel greifen kann. Diese Box sollte wiederum in einem Einkaufskorb oder einem etwas größeren Karton stehen, worüber man ein leichtes Handtuch (Spültuch) legen kann. Die Box sollte mit weißem Küchenpapier ausgelegt sein.
In manchen Fällen stattet der Tierarzt auch Hausbesuche ab. Erkundige dich vorher am besten telefonisch darüber!

Diese Taranta-Henne habe ich auf eine Waage gelockt, indem ich das Glas mit einer Korkscheibe (Ikea) bedeckt und Kolbenhirse darauf gelegt habe. Dann die Waage anmachen und warten, bis der Vogel kommt. Man sollte seine Tarantas regelmäßig wiegen, um Fettleibigkeit und Unterernährung (evtl. infolge einer Krankheit) frühzeitig erkennen zu können.
Eine Henne wiegt um die 51-53g, ein Hahn rund 46-48g. Abweichungen von bis zu 5g mehr sind nicht tragisch. Geht die Zahl jedoch hinab, ist Vorsicht geboten.
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Devil ist im Jahr 2007 geschlüpft und ein sehr schöner Zuchthahn. Er stammt aus der Zucht des Herrn Kessler, der über langjährige Zuchterfahrung im Bereich der Psittacidae verfügt.
Devil ist ein wildfarbener Taranta-Hahn und innerhalb weniger Wochen zutraulich geworden.
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Julchen ist eine wildfarbene Henne aus dem Jahr 2010. Sie war unser kleines Sorgenkind, da sich die Federspitzen aufgrund einer leichten Leberstörung schwarz färbten. Das führte zu einer radikalen Futterumstellung und zu dem Ergebnis, dass beide Tarantas nach kurzer Zeit vitaler und neugieriger wurden. Die schwarzen Federspitzen verschwanden mit der nächsten Mauser. Julchen leidet unter einem typischen Phänomen in der Taranta-Haltung: Sie knabbert Federn ab und rupft. Auf dieser Seite werden auch diverse Ursachen für diese Verhaltensanomalie aufgezählt und Ratschläge zur Abhilfe gegeben. Julchen ist zutraulich und zwitschert gerne, während sie vor dem Fenster sitzt. |
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